Marder
Wenn man heute den Namen „Marder“ hört, denkt man als Städter und Autobesitzer zunächst an sein Fahrzeug. Die Familie Marderartige umfasst aber mehr Tiere als den Steinmarder – nur dieser macht sich nämlich an Autos zu schaffen. Vielmehr gehören weltweit 22 Gattungen und 59 Arten zur großen Familie der Marder. In Deutschland finden wir 9 Arten aus 5 Gattungen. Marder sind kleine bis mittelgroße Raubtiere mit meist langgestrecktem Körper. Die Tiere können in der Regel gut klettern und sind vorwiegend nachtaktiv.
Dachs
Die Gattung Dachse ist in Deutschland mit einer Art vertreten, die gleichzeitig der größte einheimische Marder ist. Jeder hat wahrscheinlich schon einen possierlichen Dachs gesehen, sei es in freier Wildbahn oder im Tierpark. Die beiden charakteristischen schwarzen Streifen seitlich der Nase des Tiers fallen ebenso auf wie der sonst weiße Kopf und Hals. Der Körper ist eher plump zu nennen, die Beine sind kurz, der Rücken des Dachses ist breit. Verwechseln kann man den Dachs bei flüchtiger Betrachtung allenfalls mit dem Marderhund oder dem Waschbär. Dachse bevorzugen Wald, der von Feldern und Wiesen umgeben ist. Dort errichten sie ihren Bau, der ganzen Dachs-Generationen über 100 Jahre lang eine Herberge bieten kann. Dachse sind Allesfresser, zu ihren bevorzugten Spezialitäten gehört Mais. Außer Wolf und Luchs hat der Dachs keine tierischen Feinde. Spuren sind durch das Gewicht des Tiers relativ häufig und leicht zu finden. Früher galt Dachsschinken als Spezialität, als Dachsprodukt sind auch Rasierpinsel aus dem Grannenhaar des Fells bekannt.
Steinmarder
Der Steinmarder ist auch als Hausmarder bekannt, da er Menschen als der bekannteste Marder gilt. Er hat einen charakteristischen hellen Kehlfleck („Weißkehlchen“), der sich bis auf die Vorderbeine erstreckt. Steinmarder sind als Kulturfolger in ganz Deutschland verbreitet, ihr Siedlungsraum wird beständig größer. In jedem Dorf und jeder Stadt gibt es auch Steinmarderpopulationen. Gern ziehen sie sich auf Dachböden zurück. Besonders zur Paarungszeit von Juni bis August sind die Tiere oft sehr laut vernehmbar. Der Steinmarder ist ein Allesfresser, auf der Speisekarte stehen bevorzugt Vögel, Ratten und Mäuse, was ihn bei manchen Landwirten beliebt macht. Im Hühnerstall ist er dagegen ein ungebetener Gast: Bedingt durch seinen Instinkt tötet der Steinmarder alle Tiere, die sich bewegen. Im Motorraum von Autos wütet der Marder, wenn er dort Markierungen von Artgenossen riecht, die es sich vor ihm in der warmen Behausung bequem gemacht haben.
Baummarder
Der Baummarder hat meist ein kastanienbraunes Fell und ist ein hervorragender Kletterer. Charakteristisch ist sein hellgelber bis orangefarbener Kehlfleck, der auch ins rötliche gehen kann. Er ähnelt bei seinen Spuren dem Steinmarder, ist aber deutlich seltener als dieser zu finden. Jagdbeute des Baummarders sind Vögel, Eichhörnchen, aber auch Mäuse und Spitzmäuse. Zu den natürlichen Feinden gehören Fuchs, Wolf, Luchs und teils Hunde. Der Baummarder gilt in Deutschland als gefährdete Art. Sein Winterfell war früher für Pelze sehr begehrt.
Hermelin
Der Hermelin wird auch als Großes Wiesel bezeichnet und gehört zu den schönsten Marderarten. Hermeline haben im Sommer ein braun-weißes Fell, im Winter dagegen sind sie in Deutschland schneeweiß. Der Schwanz behält dabei immer einen schwarzen Haarpinsel am Ende. Der Hermelin liebt Felder, Wiesen und Hecken für sein Quartier. Er kann gut klettern, schwimmen und sich sogar unter dem Schnee fortbewegen. Zu seiner Beute gehören vor allem Wühlmäuse. Auch wesentlich größere Wildkaninchen sind nicht vor ihm sicher, weil er seine Beute mit einem Biss in Nacken oder Hinterkopf tötet. Hermeline sind in der Natur selten zu sehen, viele Menschen kennen sie aber von Gemälden, auf denen Adelige und Regenten einen weißen Hermelinpelz mit dem charakteristischen schwarzen Schwänzchen tragen.
Mauswiesel
Das sogenannte Kleine Wiesel, auch Mauswiesel genannt, ist das kleinste Raubtier der Welt. Mauswiesel haben einen weißen Bauch und einen braunen Rücken. Der kurze Schwanz ist im Gegensatz zum Hermelin nie schwarz. Das Kleine Wiesel ist in Deutschland weitverbreitet, mit der Unterart „Zwergwiesel“ besonders in Süddeutschland. Zur Beute gehören vorwiegend Wühlmäuse, aber auch junge Hasen, Wildkaninchen und Vögel. Durch ihre Größe können sie Mäusen in deren Bauten und Gänge folgen. Zu den Feinden des Mauswiesels gehören Hunde, Katzen und Greifvögel.
Wölfe und Kleinbären
Zur Familie Hundeartige (Caniden) gehören 13 Gattungen mit 35 Arten, wovon aus 3 Gattungen je eine Art in Deutschland vertreten ist. Kennzeichen sind meist eine spitze Schnauze, nicht einziehbare Krallen, lange Beine, buschiger Schwanz und ein ausgeprägtes Gebiss, das sie als Fleischfresser auszeichnet. Caniden haben ein ausgezeichnetes Gehör und einen hervorragenden Geruchssinn, sie leben in Paaren und kleinen Gruppen bis hin zum Rudel.
Zur Familie Bären (Ursidae) sind 5 Gattungen mit 8 Arten bekannt, wovon eine in Deutschland heimisch ist. Kennzeichen der Familie sind ein gedrungener und plumper Körper, dichtes Fell, lang gebogene Krallen und kleine Ohren und Augen. Bären wirken aufgrund ihrer wenig ausgeprägten Mimik immer etwas tollpatschig und harmlos, sind aber manchmal unberechenbar.
Wolf
Der Wolf ist ein mittelgroßes bis großes Raubtier, der sich durch starken Körperbau, lange Schnauze und ein starkes Gebiss mit kräftigen Fang- und Reißzähnen auszeichnet. Seit etwa zehn Jahren ist der Wolf wieder in Deutschland heimisch. Derzeit gibt es rund 26 Wolfsrudel, wozu eine Gruppe mit mindestens zwei erwachsenen Tieren zählt. Wölfe sind besonders in Brandenburg und Sachsen heimisch, wo sie in großen Waldgebieten und auf ehemaligen Truppenübungsplätzen eine Heimat gefunden haben. Als Fleischfresser jagen Wölfe vorwiegend Wild, darunter Rehe, Rot- und Damwild, Wildschweine, gelegentlich auch Biber, Fuchs und Dachs. Der Wolf hat im Grunde keine natürlichen Feinde mehr, wird aber immer wieder Opfer im Straßenverkehr. Auch illegale Abschüsse durch Jäger sind zu verzeichnen. Eine frische Wolfsspur in Deutschland zu entdecken, gehört immer noch zu den magischen Momenten im Leben.
Fuchs
Der Rotfuchs ist in Deutschland im Gegensatz zum Wolf weit verbreitet. Es handelt sich um ein mittelgroßes Raubtier mit auffällig spitzer Schnauze und buschigem Schwanz mit weißer Spitze. Der Bauch ist weißgrau, der Rücken in der Regel gelbrot bis rostrot. Man verwechselt seine Spur leicht mit der eines Hundes. Sieht man den Rotfuchs aber in echt, ist keine Verwechslung mit einem anderen Säugetier möglich. Aus nächster Nähe wird man immer von der Schönheit des Tieres fasziniert sein. Zur bevorzugten Beute des Rotfuchses gehören Wühlmäuse, gelegentlich auch Rehkitze, junge Hasen und Kaninchen. Erwachsene Hasen bleiben dagegen bei einem Fuchs in Sichtweite ruhig: Lange und schnelle Hetzjagden gehören nicht zu seinen Stärken, er ist spezialisiert auf das Erbeuten von Tieren im Umkreis von wenigen Metern. Der Bestand an Rotfüchsen ist in Deutschland nicht gefährdet, das Tier wird daher auch gejagt. Der Fuchs ist dennoch ein schlaues Tier: Er kann durchaus zwischen Jägern, Landwirten und Spaziergängern unterscheiden.
Marderhund
Nur eine einzige Hundeart gehört zur Gattung der Marderhunde. Das Tier hat ein dunkles und langes Fell mit buschigem Schwanz. Die Ohren sind kurz und abgerundet, die Schnauzenspitze ist weißgrau mit schwarzer Nase. Das Winterfell des Marderhundes fällt durch einen hellgrauen Backenbart auf. Man kann einen Marderhund bei flüchtiger Betrachtung mit dem Waschbären oder Dachs verwechseln. In Deutschland kommt er besonders in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern vor. Er besiedelt gern Gebiete an Flüssen und Mooren, seine Schwimm- und Tauchkünste sind überdurchschnittlich, ebenso seine Anpassungsfähigkeit. Marderhunde fressen pflanzliche Nahrung, aber auch andere Kleintiere wie Mäuse, Frösche, Fische, Eidechsen und Insekten. Dabei stöbert das Tier am Boden herum und schaut, was es erwischen kann. Zu den tierischen Feinden des Marderhunds gehören nur Wolf und Luchs.
Waschbär
Der Waschbär gehört zu den Kleinbären und ist ein Raubtier von der Größe eines Rotfuchses. Er kommt vor allem in Nord- und Ostdeutschland vor. Beim Laufen hat er immer einen leicht gekrümmten Rücken, sein Fell ist grau bis rotbraun, erscheint aber grau meliert. Die Nase ist schwarz und wird hell-weißgrau eingefasst. Der Waschbär trägt einen grauen Backenbart, die Trittsiegel von Hinterfuß sind größer als die des Vorderfußes. Waschbären sind in gewässerreichen Mischwäldern mit Totholz und Höhlen heimisch. Durch ihre große Anpassungsfähigkeit können sie auch in der Nähe von Menschen Einzug halten. Als begnadete Kletterer flüchten sie bei Gefahr oft auf Bäume. Waschbären fressen sowohl Tiere als auch pflanzliche Kost. Dabei schrecken sie nicht davor zurück, Mülltonnen und Komposthaufen zu durchwühlen. Wenn ein Waschbär im flachen Wasser nach Nahrung tastet, erinnert die Pose an die einer klassischen Wäscherin am Fluss. Daher leitet sich der Name des Tieres ab.
Paarhufer
Zu den Paarhufern zählen diejenigen Säugetiere, die durch eine gerade Anzahl von Zehen (zwei oder vier) gekennzeichnet sind. Die überwiegende Zahl dieser Tiere ernährt sich von Pflanzen. Vier Untergruppen machen die Ordnung der Paarhufer aus: Schweineartige, Kamele, Wiederkäuer und Flusspferde. Gemeinsame Merkmale charakterisieren also diese Gruppe von Säugetieren.
Rotwild
Der Rothirsch gehört zur Gattung der Edelhirsche und ist die größte Hirschart Deutschlands. Aufgrund seiner äußeren Merkmale kann man ihn schwerlich mit anderen Hirscharten verwechseln. Im Sommer trägt er ein rotbraunes Fell, während die Farbe des Winterfells zu braungrau tendiert. Das Geweih des Rothirschs kann bei Tieren im Alter von 10 bis 14 Jahren bis zu 10 kg wiegen. In Deutschland sind in größeren Wäldern fast immer Rothirsche zu finden. Die Tiere sind dämmerungs- und nachtaktiv, haben gut entwickelte Sinnesorgane und können schwimmen. Das Röhren eines Rothirschs klingt in freier Natur immer beeindruckend. Zur Nahrung gehören Pflanzen wie Gräser, Laub, Eicheln, Pilze, Kartoffeln, Mais und Rüben. Erwachsene und gesunde Rothirsche haben im Grunde keine natürlichen Feinde, während Rothirschkälber Opfer von Wölfen oder wildernden Hunden werden können.
Rehwild
Rehe bilden die kleinste Hirschart in Europa und haben ein rötlich-gelbes Sommerfell, das im Winter deutlich dunkler wird. Die Geräusche von Rehen können beeindruckend sein: Während Ricken eine Art Fiepen von sich geben, können Rehböcke laut und rau wie ein großer Hund bellen. In Deutschland kommen Rehe flächendeckend vor, sofern die Umgebung mit Wäldern und Wiesen ein geeignetes Zuhause bietet. Rehe sind oft tagaktiv und bleiben ihrem Revier treu. Bei der Nahrungssuche gehen sie selektiv vor und sind – außer bei jungen Bäumen – nicht für Kahlfraß verantwortlich. Zu ihren tierisches Feinde gehören Wölfe, Luchse und wildernde Hunde. Bei rund einer Million geschossener Rehe pro Jahr nimmt der Bestand dennoch nicht ab.
Damwild
Damhirsche bewegen sich von der Größe zwischen Rehen und Rothirschen. Im Sommer tragen sie ein rötlichbraunes Fell mit weißen Flecken, das Winterfell ist dunkel-graubraun und meist ungefleckt. Ihre Lautäußerungen sind nicht dem Röhren eines Rothirschs vergleichbar, aber dennoch eindrucksvoll: Während die Weibchen eine Art Bellen ausstoßen, haben Damhirsche einen schwer zu beschreibenden, leicht rasselnden Ton, der sie unverwechselbar macht. Die größten Damhirschvorkommen lassen sich in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein finden. Wie Rehe sind sie tagaktiv und bleiben ihrem Standort treu. Die Nahrung ist denen von Rothirschen und Rehen ähnlich, wobei sie auch vor dem Schälen der Rinde von Bäumen nicht haltmachen. Ihre natürlichen Feinde sind Wölfe, Luchse und wildernde Hunde. Der Bestand ist nicht gefährdet, Damhirsche werden zur Fleischproduktion auch häufig auf Farmen gehalten.
Wildschweine
Wildschweine sind kräftige und plumpe Tiere mit kurzen Beinen, die aber erstaunliche Geschwindigkeiten erreichen können. Sie haben eine lange Schnauze, die in einen beweglichen Rüssel ausläuft. Im Ober- und Unterkiefer sind jeweils verlängerte Eckzähne zu finden, die bis zu 20 cm lang werden. Wildschweine sind in ganz Deutschland verbreitet, besonders Monokulturen wie Mais locken die Tiere geradezu an. Der Bestand vergrößert sich immer mehr, da Wildschweine sehr anpassungsfähig und intelligent sind. Gegenüber dem Menschen zeigen sie wenig Scheu, bei geringer Verfolgung können sie sowohl tag- als auch nachtaktiv sein. Als Allesfresser sind Wildschweine bei der Nahrungssuche sehr flexibel und konsequent, weswegen eine Wildschweinrotte problemlos große Flächen oder Gärten innerhalb einer Nacht verwüsten kann. Trotz intensiver Bejagung reduziert sich der Bestand nicht. Wildschweine können auch dem Menschen gefährlich werden, da sie mit ihren messerscharfen Hauern schwere Verletzungen zufügen.
Insektenfresser
Igel
Sowohl stachellose Igel als auch Stacheligel gehören zur Ordnung der Igelartigen. Sie leben vorwiegend von tierischer Nahrung. An erster Stelle stehen dabei Insekten und wirbellose Kleintiere. Man findet Igel in ganz Europa, Afrika und Asien. Der Braunbrustigel ist in ganz Deutschland verbreitet. Sein Stachelkleid besteht aus über 8000 Stacheln, die Schnauze ist spitz und wie ein kleiner Rüssel beweglich. Igel bewohnen Laub- und Mischwälder, aber auch Parks und Gärten. Als nachtaktive Tiere können Igel in einer Nacht mehrere Kilometer zurücklegen. Man kann den Igel gut hören, da er oft laut vernehmlich schmatzt, schnauft oder hustet. Bei Gefahr rollt er sich zu einer Stachelkugel zusammen. Zu den natürlichen Feinden gehören Uhu, Dachs, Fuchs und Marder. Bei den beliebtesten Wildtieren stehen Igel ganz oben, in der Vergangenheit wurden sie aber auch vom Menschen gegessen.
Spitzmaus
Die Spitzmausverwandten gehören zu einer der artenreichsten Säugetierordnungen. Sie sind sehr einfache Säugetiere, bei denen der Geruchssinn eine große Rolle spielt. Spitzmäuse sind selten zu sehen, weil sie kleine bis sehr kleine Tiere sind, die versteckt leben. Der Körper ist langgestreckt, die bewegliche Nase wirkt wie ein kleiner Rüssel. Spitzmäuse haben Zähne und ernähren sich vorwiegend von Insekten, Spinnen, Schnecken und kleinen wirbellosen Tieren. Sie sind nicht mit Mäusen, die Nagetiere sind, verwandt.
Hasen
Feldhase
Der Feldhase gehört zur Ordnung der Hasentiere und ist weltweit verbreitet. Anders als Nagetiere können Hasentiere ihre Nahrung nicht mit den Händen festhalten. Das erdfarbene Fell tarnt den Feldhasen sehr gut. Die Ohren („Löffel“) sind sehr lang, der Bauch ist weiß, der kurze Schwanz oben schwarz und unten weiß. Feldhasen sind Steppenbewohner, kommen aber zunehmend auch in Großstädten vor. Bei der Flucht vor Feinden erreicht ein Feldhase Geschwindigkeiten von 50 bis 70 km/h, weshalb ein gesundes und ausgewachsenes Tier keinen Fuchs zu fürchten braucht. Monokulturen und Herbizide auf kahlen Feldern lassen die Population in manchen Regionen zurückgehen.
Wildkaninchen
Gegenüber einem Feldhasen erscheint das Wildkaninchen deutlich kleiner und wirkt etwas rundlicher, wobei die Spur der des Feldhasen ähnelt. Wildkaninchen kommen in ganz Deutschland vor und bevorzugen trockene und offene Gebiete, wo sich ein Bau anlegen lässt. Die Tiere graben dabei 2 bis 3 Meter in die Tiefe und leben in Gruppen zusammen. Zur Nahrung gehören Gräser, Knospen, Baumrinde und Kulturpflanzen wie Mais und Rüben. Natürliche Feinde sind der Fuchs, aber auch Katzen und Eulen. Auf der Flucht erreichen Wildkaninchen nicht die Geschwindigkeit und Ausdauer des Feldhasen. Sie flüchten dann meist in den Bau zurück oder hoppeln ohne Störung durch Feinde gemächlich durch ihr Revier.
Nagetiere
Eichhörnchen
Das Eichhörnchen zählt zu der Familie der Hörnchen und ist ein meist tagaktives Nagetier mit buschigem, behaartem Schwanz. Durch den beweglichen Daumen kann das Eichhörnchen sehr gut greifen. Das Fell ist oft leuchtend fuchsrot, kann aber auch ins braune, graue oder schwarze Farbmuster gehen. Der lange Schwanz unterstützt das Eichhörnchen beim Laufen und Springen in Form eines Steuer- und Fallschirms. Die Tiere sind in Deutschland weitverbreitet und unverwechselbar. Sie halten sich bevorzugt in Laub- und Mischwäldern auf, in Städten auch in Parks und großen Gartenanlagen. Das Eichhörnchen ernährt sich meist von Nüssen, Eicheln, Obst, Rinde, Pilzen, aber auch Vogeleiern und Jungvögeln. Es gilt als nicht gefährdet und hat sich bei Menschen den Platz als eines der beliebtesten Wildtiere erobert.
Mäuse
Mehrere Arten von Feldmäusen leben in Deutschland. Es handelt sich meist um kleine bis mittelgroße Wühlmäuse mit kurzen Ohren und behaartem Schwanz. Ihre Backenzähne wachsen immer nach, als Bodenbewohner mit wühlender Lebensweise halten sie auch keinen Winterschlaf. Die klassische Feldmaus hat ein kurzes und glatt anliegendes Fell, das grau bis gelbbraun gefärbt ist. Ihre Augen befinden sich mittig zwischen Schnauzenspitze und Ohr. Das Tier ist in Deutschland weit verbreitet und bewohnt Steppenlandschaften, findet sich aber auch auf Wiesen und Brachland, in Straßengräben und Feldhecken zurecht. Feldmäuse vermehren sich schnell und stark, sind aber auch Beutetiere vieler Tierarten wie Rotfuchs, Steinmarder, Katzen, Eulen und anderer Greifvögel. Zu ihrer Nahrung gehören Gräser, Samen, Getreidekörner, Rüben und Kartoffeln.
Katzen
Luchs
Der Luchs gehört zu den Raubkatzen, die sich fast ausschließlich von Fleisch ernähren. Er hat einen langen und geschmeidigen Körper sowie einen eher rundlichen Kopf. Die scharfen Krallen sind zurückziehbar, Sehvermögen und Gehör sind ausgezeichnet. Das Fell des Luchses kann von gelbbraun über rotbraun bis hin zu silbergrau variieren. Viele Jahrzehnte war der Luchs in Deutschland ausgestorben. Seit einiger Zeit erfolgt aber wieder eine Zuwanderung sowie die Auswilderung von Luchsen. Das Tier ist in großen Wäldern heimisch, wo es Beutetiere sucht, sich anschleicht und mit wenigen Sprüngen reißt. Zu seiner Beute gehören vor allem Rehe, aber auch junge Hirsche und Wildschweine sowie kranke und schwache Tiere. Zu seinen tierischen Feinden zählt lediglich der Wolf. Luchse sind gegenüber dem Menschen in der Regel ungefährlich und weichen ihm aus. Nach der Roten Liste handelt es sich um eine stark gefährdete Art.